Veröffentlichungen

Wir sollten Ferrucci fragen

Wilfried Schaus-Sahm „Wir sollten Ferrucci fragen“
Hardcover mit Schutzumschlag 170 Seiten, 7 Farbbilder, 120 g Fotomatt-Papier
© 2024 Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung und bildnerische Fakes © Wilfried Schaus-Sahm    
ISBN Hardcover 9783759703026
ISBN E-Book 9783759746542 

„Die Welt will betrogen sein, also werde sie betrogen.“ 
(Sebastian Brant, 1458-1521, Das Narrenschiff)

Kunst, Fakes, Roboter – Fragen über Fragen!

Die renommierte Kunsthistorikerin Lydia Volland wird beauftragt, die Authentizität zweier Zeichnungen von Botticelli zu überprüfen. Um eine zusätzliche Meinung einzuholen, wendet sie sich an den legendären Kunstfälscher Aurelio Ferrucci. Dieser wurde von seiner jungen Lebensgefährtin aus dem Drogensumpf gerettet und hat sich nun als Experte darauf spezialisiert, Fälschungen zu entlarven, indem er sich auf schamanische Weise der Aura von Gemälden aussetzt.
Als ein verschollener Brief von Michelangelo Buonarroti auftaucht, in dem dieser sich abfällig über die Fähigkeiten seines Malerkollegen Botticelli äußert, wird Ferrucci in einem ARTE-Fernsehmagazin zu der Echtheit des Autografs interviewt. Sein exzentrischer Auftritt macht ihn zum Medienstar.
Weitere aufregende Ereignisse versetzen die Kunstwelt in Aufruhr. Sofonisba Modigliani, ein humanoider weiblicher Roboter mit künstlicher Intelligenz, ist in der Lage, berühmte Kunstwerke zu manipulieren. Gleichzeitig ereignen sich mysteriöse Vorfälle in der Sixtinischen Kapelle, die Papst Benedict Jahre später schließlich zum Rücktritt zwingen.

Können wir unseren Augen und Ohren noch trauen? Die Science-Fiction-Geschichte aus dem Jahr 2008 skizziert ein Szenario, in dem Fälschungen und Realität nur noch schwer voneinander zu unterscheiden sind, sie wirft ein literarisches Streiflicht auf ein Thema unserer Zeit.

Rezension zu „Wir sollten Ferrucci fragen“

Lesung von Wilfried Schaus-Sahm
Ferrucci – ein genialer Kunstfälscher mit Hang zum Alkoholismus und Totalabsturz
RP Duisburg / Peter Klucken 01.10.2024

Hier dreht sich vieles um Künstliche Intelligenz: Der Duisburger „Traumzeit“-Gründer, Künstler und Autor Wilfried Schaus-Sahm stellte in der Zentralbibliothek seinen jüngsten Roman „Wir sollten Ferrucci fragen“ vor.

Vor zwei Jahren las Wilfried Schaus-Sahm, den man in Duisburg und Umgebung bislang vor allem als Gründer des „Traumzeit“-Festivals und Kurator der Mercator-Matineen im Kultur- und Stadthistorischen Museum kannte, aus seinem kurz zuvor erschienenen Roman „Denner“ im Duisburger Verein für Literatur. Nun folgte an gleicher Stelle im gut besuchten Vortragssaal der Zentralbibliothek die Vorstellung seines zweiten Romans „Wir sollten Ferrucci fragen“.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass mit Wilfried Schaus-Sahm ein Mann erst vor kurzem zum Romanschreiben gefunden hat, der bereits seit 1949 auf der Welt ist. Umso interessanter, dass sich Schaus-Sahm in seinem jüngsten Roman mit einem Thema beschäftigt, das in der Gegenwart viel diskutiert wird und in der Zukunft vermutlich noch eine viel größere Rolle spielen wird: Künstliche Intelligenz, längst in seiner abgekürzten Form KI als Alltagswissen abgespeichert.
Anders als bei seinem Debüt-Roman „Denner“, in dem der Autor viel Autobiografisches einfließen lässt und der eine letztlich recht geradlinig erzählte Verbrechergeschichte ist, lässt sich „Wir sollten Ferrucci fragen“ kaum in eine Kategorie einordnen. Der neue Roman ist zweifellos eine Art „Science-Fiction-Story“, aber er spielt in unserer jüngsten Vergangenheit, erwähnt das Jahr 2008 und – im Romangeschehen vorausblickend – den Rücktritt von Papst Benedikt im Februar 2013. Und der wunderschöne weibliche „humanoide Roboter“ ist vor allem damit beschäftigt, ikonische Gemälde der Renaissance zu verändern.
Menschlich aussehende Roboter, die wie bei den „Terminator“-Filmen die Welt zerstören oder auch mal retten, gibt es bei Schaus-Sahm also nicht. Zum Glück möchte man hinzufügen.

Mit viel Freude am fantastischen, bisweilen gruseligen und auch gelehrten Fabulieren hat Schaus-Sahm seinen Roman geschrieben. Eine tolle Idee ist, dass der von ihm erdachte Ferrucci, ein genialer Kunstfälscher mit Hang zum Alkoholismus und Totalabsturz, die Echtheit von Gemälden durch Erspüren der „Aura“ zuverlässig ermitteln kann. Da muss man erst mal drauf kommen: Die Vereinigung von KI und Schamanismus in einem einzigen Roman!

„Wir sollten Ferrucci fragen“ ist nicht nur ein ungewöhnlich geschriebener und konstruierter Roman, sondern auch ein besonders schön gestaltetes Buch, das man gerne ansieht, in den Händen hält und durchblättert. Vor allem enthält es auch Bilder von Originalwerken der im Text erwähnten Renaissance-Maler und als Pendants die von Schaus-Sahm selber produzierten Fake-Manipulationen.

Die Sorgfalt der Buchgestaltung spiegelte sich auch beim Abend im Literaturverein wider: Schaus-Sahm las mit guter Betonung und zum Teil mit Rollen-Stimmen Ausschnitte aus seinem Roman, gab erklärende Überleitungen und projizierte auf großer Leinwand Gemälde und Fakes. Dabei wurde deutlich, wie „filmisch“ Schaus-Sahm seinen Roman geschrieben hat. Das „Casting“ der Rollendarsteller, das er zu Beginn seiner Lesung mit ironischer Anspielung auf Hollywood präsentierte, ist zwar auch ein Fake, aber wer weiß: Vielleicht kommt jemand auf die Idee, den Roman zu verfilmen. Es müsste ein fantastischer Film werden.


Foto: Copyright krischerfotografie
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Denner

»Auch das Schöne muss sterben.«
– Friedrich Schiller, Nänie

Claas Feireis, Dandy aus reichem Hause, geht ausschließlich seinen Interessen für Kunst, Literatur und Musik nach. Ihn fasziniert die Epoche der Renaissance, in der Künstler zu gottgleichen Genies erhoben wurden und außerhalb gesellschaftlicher Normen handelten. Der hochbegabte Autodidakt hat es zu beachtlicher Könnerschaft in historischen Maltechniken gebracht und gerade die Kopie einer Porträtstudie des Hamburger Barockmalers Balthasar Denner fertiggestellt. Angeregt durch Andy Warhols Polaroids beginnt er, junge Menschen zu malen, die seinen Schönheitsidealen nahekommen. Kurz darauf wird eine junge Studentin leblos aufgefunden und ein junger Bestatter verschwindet spurlos.
Der Mitte der Siebzigerjahre in Aachen und Peru spielende Roman thematisiert die Vergänglichkeit äußerer Schönheit, er schildert mit überraschenden Wendungen und absurden Traumsequenzen die letzten Wochen eines Mannes, der schleichend in eine Parallelwelt abgleitet.

Denner
Hardcover mit Schutzumschlag 214 Seiten, 1 Farbbild, 90 g Cremeweiss-Papier
2. Auflage 2024
© 2022 Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: © Wilfried Schaus-Sahm
ISBN Hardcover 9783756200092
ISBN E-Book 9783756255740 

Rezensionen zu „Denner“

Gelungenes Roman-Debüt von Wilfried Schaus-Sahm
Rheinische Post – 21.09.22- von Peter Klucken


Foto: Copyright krischerfotografie

Buchpremiere im Verein für Literatur: Wilfried Schaus-Sahm stellte seinen Roman „Denner“ vor.
Der kraftvolle Name könnte zu einer Figur eines Kriminalromans passen. Das ist aber eine zumindest teilweise falsche Fährte, wie man bei der Lektüre feststellen wird. Vielmehr ist der Maler Balthasar Denner (1685-1749) aus Hamburg gemeint, der für seine Porträtkunst berühmt ist.
Es ist durchaus ungewöhnlich, dass ein Maler des Barock Titelheld eines Buches wird, das sich streckenweise wie ein spannender Krimi liest, das darüber hinaus aber voller kulturgeschichtlicher Anspielungen steckt. Schaus-Sahm sagt selber, dass über diesem „Denner“ heimlich zwei Werke der Weltliteratur schweben: Dostojewskis mörderischer Sozialdarwinist „Raskolnikoff“ und Oskar Wildes teuflischer Adonis „Dorian Gray“. Das Schöne an Schaus-Sahms Roman-Debüt ist, dass all diese Anspielungen und alle bildungsgesättigten Ausführungen zu Kunst, Literatur, Philosophie und nicht zuletzt Musik ganz unaufdringlich und natürlich in das kriminalistische, bisweilen auch mysteriös-schillernde Geschehen eingebunden werden.

Der Roman spielt Mitte der Siebzigerjahre in Aachen (der Geburtsstadt von Schaus-Sahm) und Peru. Erzählt wird die Geschichte von Claas Fereis, einem jüngeren Mann aus steinreichem Hause, der keinen Beruf ausübt und ganz seinen Interessen für Kunst, Literatur und Musik nachgehen kann. Als begabter Autodidakt, der altmeisterliche Maltechniken beherrscht, stößt er bei seiner Beschäftigung mit der Kunstgeschichte auf Balthasar Denner und dessen Portaits von alten Menschen. In Denners Gemälden sieht Claas Feireis nicht nur die hohe Kunst einer Maltechnik, die der Wahrheit verpflichtet ist und Narben und Falten mit einem Höchstmaß an Realismus zeigt, sondern auch eine Bild gewordene Klage über die Vergänglichkeit der Schönheit.

Wie einst Andy Warhol fotografiert Claas Feireis schöne junge Menschen mit einer Polaroid-Kamera, um sie zu porträtieren. Das reicht dem Dandy-Künstler aber nicht, der sich selber als Genie mit gottgleichen Befugnissen wähnt. Bald wird eine Studentin, mit der Claas Feireis eine Beziehung hat, leblos aufgefunden. Und ein attraktiver junger Mann, kurioserweise der Junior-Bestatter von Feireis Mutter, verschwindet spurlos. Mehr sollte man über den Roman nicht verraten, den man mit intellektuellem Genuss und gleichzeitig gespannt liest.

„Denner“ ist der erste Roman von Schaus-Sahm, aber sein drittes Buch in vergleichsweiser kurzer Folge. Zuvor veröffentlichte er mit „Grappellis Geigenkasten“ Erinnerungen und Anekdoten über die Traumzeit-Musikfestivals, die er ins Leben gerufen hat. Anschließend erschien unter dem Titel „Fragen an die Wissenschaft“ ein Band mit Gedichten, aus denen Schaus-Sahm bei seinem Abend im Café der Zentralbibliothek einige vorlas.


Gedanken über die Vergänglichkeit
NRZ – 21.09.22- von Elmar Kappenberg  


Foto: Markus Weißenfels / FFS

Wilfried Schaus-Sahm las im Schloss Ringenberg aus seinem Roman „Denner“.
Darin geht es um das Thema Vergänglichkeit.
.„Auch das Schöne muss sterben.“ Dieser Gedanke, der am Anfang des berühmten Gedichtes „Nänie“ von Friedrich Schiller, das viele für sein Schönstes halten, umkreist den ersten Roman des vielseitigen Künstlers Wilfried Schaus-Sahm, der am Sonntagnachmittag im Rittersaal des Schlosses Ringenberg aus seinem Werk vorlas. Der 74-Jährige gestand dem Publikum angesichts seines Alters gern ein, dass „man sich Gedanken macht über die Vergänglichkeit.“ Und so kann er auf ein umfangreiches Schaffensleben zurückschauen, das sowohl Einzelausstellungen, Fotoausstellungen als auch die künstlerische Leitung zahlreicher Konzertreihen und Festivals umfasst. Dazu zählen zum Beispiel auch das Musikfestival „Traumzeit“ im Landschaftspark Duisburg und das „Sommerton“ auf Schloss Diersfordt in Wesel.

Der Roman „Denner“ bezieht seinen Titel vom gleichnamigen Maler Balthasar Denner, der von 1685 bis 1749 in Hamburg und Rostock lebte und als einer der besten Porträtmaler seiner Zeit gilt. Eines seiner perfekten Porträts zeigt eine ältere Frau: mit präziser Technik und fundierter Detailbeobachtung gelang ihm ein Porträt, das die Realität in nie gekannter Weise noch vor den Möglichkeiten der Fotografie widerspiegelt. Ohne dieses Bild, so Schaus-Sahm, könne man das Buch nicht verstehen; es habe ihn als Symbol für die Vergänglichkeit verfolgt. Folgerichtig bildet es auch den Umschlag des knapp 200 Seiten umfassenden Buches. Vordergründig kann man den Roman für einen Krimi halten, aber die Handlung, die deutliche Parallelen zu Oskar Wildes „Das Bildnis des Dorian Grey“ aufweist, bildet nur den Rahmen für die Darstellung des Lebens eines Dandys, der – ohne das Ende der Geschichte verraten zu wollen – mit dem aus seiner Sicht Grauen des Älterwerdens und der Vergänglichkeit überhaupt kämpft.

Aber kann in der Kunst nicht das Schöne überdauern? Claas Feireis, junger Mann aus steinreichem Hause, hat keinen Beruf und widmet sich als Autodidakt ganz dem Erlernen der Maltechnik der alten holländischen Meister. Die mit einem Höchstmaß an Realismus porträtierte alte Frau zeigt ihm beim Kopieren die Vergänglichkeit einstiger Schönheit. Im Roman macht Claas Feireis die Bekanntschaft einer bildhübschen jungen Frau und eines gleichermaßen attraktiven Mannes. Sie fotografiert der Künstler mit einer Polaroid-Kamera wie einst Andy Warhol, um sie zu porträtieren. Doch kann er dabei „gegen den inneren Lärm nicht an“, wie Schaus-Sahm erläutert, der ihn in mysteriösen Panikattacken das Altern der beiden schönen Menschen regelrecht erleben lässt. Mit den Schlussfolgerungen, die er daraus zieht, kommen wieder Krimi-Elemente ins Spiel. Der Roman lebt aber auch vor allem von den vielen interessanten Anspielungen und Ausführungen zu Kunst, Literatur, Philosophie und Musik, die den umfassenden Bildungsreichtum des Autors widerspiegeln. Sehr hilfreich ist der Anhang, der diese Bezüge, die für den Roman eine Rolle spielen, auflistet und erläutert.

 

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“Grappellis Geigenkasten – Konzertanekdoten”

Hardcover mit Schutzumschlag, 192 Seiten, 25 Farbbilder, 51 SW-Bilder,
Brillantdruck auf 120 g Fotomattpapier
2. Auflage, 2024
© 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: Digital Painting © Wilfried Schaus-Sahm
ISBN Hardcover 9783758367830
ISBN E-BOOK 9783759789860

 

Rezensionen zu „Grappellis Geigenkasten“

Rheinische Post – 06.03.21- von Peter Klucken
„…. Die Atmosphäre der Konzerte glaubt man wieder zu spüren, wenn man das wunderschöne Buch „Grappellis Geigenkasten“ von Wilfried Schaus-Sahm liest und die stimmungsvollen Festival-Fotografien und Künstler-Portraits von Volker Beushausen anschaut. Wilfried Schaus-Sahm geht um das Lebendigmachen von Konzerterlebnissen und die damit verbundenen menschlichen Erfahrungen mit Künstlern, die als interessante Menschen anschaulich beschrieben werden. Dabei gewährt der Autor immer wieder auch einen Blick in den Backstage-Bereich.“

NRZ – 17.04.21- von Ulla Saal
„…Vom Glück, dabei gewesen zu sein
Schaus-Sahms Erinnerungen sind eine Sammlung verschiedener Anekdoten, die er mit Künstlern, aber auch mit Managern, Sponsoren, Honoratioren sowie Stadt- und Landesbediensteten erlebt hat. Sie geben Einblick in sein Leben, das geprägt ist von der Leidenschaft für Musik und das ohne diese – wie Nietzsche sagen würde – wohl ein Irrtum wäre. Schaus-Sahm erzählt von außergewöhnlichen Begegnungen mit bedeutenden Künstlern, aber auch mit arroganten Managern, wie dem von Jan Garbarek, der einen Heidenaufstand machte, weil das falsche Mineralwasser auf dem Cateringtisch stand. Seine Schilderungen gewähren Einblicke in das Veranstaltungswesen und zeigen auch wie schmal der Grat zwischen großem Erfolg und bitterer Niederlage sein kann. „Grappellis Geigenkasten“, in dem der alte Jazzgeiger als Kleinod ein Foto seiner Audienz bei „Queen Mom“ verwahrte, ist aber vor allem auch ein Schatzkästlein der Erinnerung für all diejenigen, die eines der zahlreichen am Ende gelisteten von Schaus-Sahm organisierten Konzerte miterlebt haben.“

„Jazzthetik“ Mai 2021 von Guido Diesing
„Wilfried Schaus-Sahm.  Weltstars im Stahlwerk“
Als ab den neunziger Jahren plötzlich Stars aus Jazz und Welt Musik zu Konzerten nach Duisburg kamen, die zuvor jahrzehntelang einen großen Bogen um das westliche Ruhrgebiet gemacht hatten, war dies vor allem einem Mann zu verdanken. Als Erfinder und künstlerischer Leiter des Traumzeit-Festivals schuf Wilfried Schaus-Sahm eine Plattform, auf der Musiker von Weltrang in einem einzigartigen Industrie Ambiente auftraten. Wie es ihm nach Anfängen als Mitglied eines kleinen Jazz-Vereins in einem Stadtteilkulturzentrum gelang, später Künstler wie Herbie Hancock, Juliette Gréco, Laurie Anderson oder Sonny Rollins (eine auch nur annähernd vollständige Liste würde jeden Rahmen sprengen) nach Duisburg auf das Gelände eines stillgelegten Stahlwerks zu bekommen und was er mit ihnen erlebt hat, erzählt Schaus-Sahm nun in seinem Buch „Grappellis Geigenkasten“. ….“

Feuilleton WAZ, 21. Juni 2021 von Thomas Becker
„Backstage Stories
Im Jahr 1997 feierte im stillgelegten Thyssen-Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich das „Traumzeit Festival“ mit Stars wie Joe Zawinul und Miriam Makeba seine umjubelte Premiere. Vater des Erfolgs war Wilfried Schaus-Sahm, der als Mitarbeiter des Duisburger Kulturamtes in der IBA-Kraftzentrale bis 2008 unter anderem Sonny Rollins, Chic Corea und Herbie Hancock begrüßen durfte. Schaus-Sahm erzählt in seinem Buch „Grappellis Geigenkasten“, nach einer Begegnung mit der Geiger Legende Stephan Grappelli, Anekdoten aus dem prallen Leben hinter der Bühne. Wie die Frau von Buena-Vista Sänger Ibrahim Ferrer den Senior vor hübschen Mädchen schützte und Al Jarreau auf den Hochofen kletterte. Es ist die Geschichte eines fürs Ruhrgebiet einmaligen Festivals und eines enthusiastischen Konzertplaners.
Kurios und unterhaltsam.


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„fragen an die wissenschaft – gedichte“
Hardcover mit Schutzumschlag, 90 Seiten, 2 Farbbilder, 10 SW-Bilder,
Brillantdruck auf 120 g Fotomattpapier
2. Auflage, 2024
© 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung:  © Wilfried Schaus-Sahm
ISBN 9783753405247

Rezensionen zu „Fragen an die Wissenschaft“

WAZ – 4.5.21 von Thomas Becker
„…Der Duisburger Künstler, Festival-Planer und Autor Wilfried Schaus-Sahm präsentiert sich mit „Fragen an die Wissenschaft“ als kreativer Dichter. Mit „Fragen an die Wissenschaft“ veröffentlichte er jetzt einen Gedichtband, in dem sein staunender Blick auf die Bedingungen des Lebens vom Willen des Autors zeugt, sich einen eigenen Reim auf die Welt zu machen. Der Leser darf sich an intelligenter Poesie erfreuen, die von der rührenden Liebe im Frühling angenehm weit entfernt ist. In häufig surrealen Szenarien ist der Dichter auf die üblichen lyrischen Themenfelder keineswegs festgelegt. Mit konsequenter Kleinschreibung folgt Schaus-Sahm dabei einem luftigen und sparsam bebilderten Layout, das dem gedruckten Wort eine gewisse Eleganz verleiht.
… Eine anspruchsvolle und tiefgründige Textsammlung….  Die inhaltliche Vielseitigkeit des Dichters, bereitet dem Leser bei der Lektüre viel Freude.“


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„Where are we landed here …?“
10 Jahre Traumzeit-Festival; 1997 – 2006 eine fotografische Retrospektive
Autoren: Wilfried Schaus-Sahm, Volker Beushausen
CD-Format mit Schuber
Verlag Klartext. 2006
ISBN 389861543

Rezensionen zu „Where are we landed here …?“

Wolfram Knauer, Jazzinstitut Darmstadt

Zehn Jahre Traumzeit – ein Jubiläum, das sich unterschiedlich feiern lässt. Mit Musik natürlich, aber auch mit Erinnerungen. Viele Erinnerungen finden sich in diesem kleinen, geschmackvoll aufgemachten, hardcover.gebundenen, CD-großen Büchlein, das Farbfotos von Volker Beuxhausen enthält, die die Atmosphäre des Duisburger Festivals einfangen. Das Publikum ist genauso zu sehen wie die Künstler – auf der Bühne oder, selbstdarstellerisch, off-stage. Ein buntes Sammelsurium, das auch die stilistische Offenheit des Festivals widerspiegelt: Jazzer und Folk-Artisten und alles Mögliche sonst zwischen Jazz, Blues, Welt- und avancierter Popmusik. Der Buchtitel ist Zitat der französischen Chansonette Juliette Gréco, die aus dem Bus stieg, die Bühne vor den Hochöfen Duisburgs sah und irritiert war von der ganzen Atmosphäre des Festivals. Doch bald merkte sie, dass hier Profis am Werke waren, mehr noch, dass Traumzeit eine ebensolche für ihr Publikum bedeutete. Man spricht alle Naslang von Industriekultur, auch deshalb, weil lange Zeit niemand wusste, was man mit den in der heutigen Welt scheinbar unnötigen Bunkern einer vergangenen Produktionswelt anfangen sollte. Man war von der seltsamen Schönheit der Architektur fasziniert und konnte doch nicht in jeder Zeche ein neues Museum für Industriekultur eröffnen. Duisburg hat ein Festival daraus gemacht, das seinesgleichen sucht, in der Atmosphäre genauso wie in der Qualität. Das Jubiläumsbuch vermittelt die Begeisterung der Konzerte, die ungewöhnliche Location, ein wenig auch, wie angetan viele der Künstler von dieser ungewohnten Kulisse waren. Auch für den, der nicht dabei war, gibt es da viel zu entdecken. Ruben Gonzalez, Bojan Z, Jan Garbarek, Dr. John, Chick Corea, Al Jarreau, die Mard Gras BB, Archie Shepp, Cassandra Wilson, Louis Sclavis, Herbie Hancock, Toots Thielemans, Wayne Shorter, Omar Sosa, Miriam Makeba, Rabih Abou-Khalil, Joachim Kühn, McCoy Tyner und so viele andere – schöne Fotos sind es, und irgendwie ist man ein wenig wehmütig, dass man nicht dabei war. Oder erinnert sich, wenn man dabei war. Happy birthday Traumzeit… (Wolfram Knauer)

Ten years Traumzeit festival – an anniversary which can be celebrated in different ways. With music, of course, or with memories. Many of such memories can be found in this small-sized, finely designed hardcover book in CD format containing photographs of Volker Beuxhausen catching the atmosphere of the Dusiburg festival. We see the audience as well as the artists – on stage or, posing as themselves, off-stage. It’s a colorful collection mirroring the stylistic openness of the festival: jazz musicians and folk artists and everone else between jazz, blues, world or advanced pop music. The book’s title is a quote from the French chansonette Juliette Gréco who stepped out of the bus, saw the industrial architecture of Duisburg and was kind of irritated by the whole atmosphere of the festival. Soon she noticed how professional everybody involved was, and she also noticed that “Traumzeit” meant just that (a “dream time”) for her audience. People keep talking about industrial culture (“Industriekultur”), perhaps because for a long time nobody knew what to do with the buildings no longer needed in our present world. One tends to be fascinated by the strange beauty of the architecture but could not open another museum for industrial culture in each of these buildings. Duisburg created a festival out of it which compares to none, in its atmosphere just as well as in its quality. This anniversary book tells of the excitement during the concerts, the unusual location, it also lets you see how touched the artists seem to have been by the unusual setting. It’s worth leafing through even for those who did not attend the concerts. You can discover a lot: Ruben Gonzalez, Bojan Z, Jan Garbarek, Dr. John, Chick Corea, Al Jarreau, the Mard Gras BB, Archie Shepp, Cassandra Wilson, Louis Sclavis, Herbie Hancock, Toots Thielemans, Wayne Shorter, Omar Sosa, Miriam Makeba, Rabih Abou-Khalil, Joachim Kühn, McCoy Tyner and so many others – in beautiful photographs that make you feel sad you were not present. Or they make you feel happy because you were present. Happy birthday, Traumzeit…

(Wolfram Knauer, Jazzinstitut Darmstadt)

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„Jazz in Duisburg“
in: Jazz in Nordrhein-Westfalen seit 1946
Zahn, Robert von (Hrsg.)
Emons
Köln 1999

„Beredt sprachlos“ – Gedichte
Band 1 von Edition MDC / Band 1 von Edition 1600
Grafiken von Helga Schoenemann
ISBN 3927488003, 9783927488007
Verlag Marcus Daniel Cremer
1989

Anthologie
„Ich häufe weiter Sehnsucht an“

Jokers Lyrik-Preis 2011 / Die besten Gedichte
Uschtrin Verlag. Jokers in der Verlagsgruppe Weltbild GmbH
Augsburg 2011

Anthologie
„Gedicht und Gesellschaft“

Brentano-Gesellschaft (frankfurt/m)
ISBN 978-3-933800-34-3
frankfurter bibliothek. jahrbuch für das neue gedicht, 2012

Anthologie
„Hinter den Worten warten die Wunder“

ISBN 978-3-86800-462-5
2010